Der stand an keinem
Bahnhof, wie er sollte. Dem raste ein ganz anderer Zug durch den Körper
- mitten auf dem Küchentisch, zwischen zwei Päckchen verstreuten
Tabaks und einer aufgeschlitzten Mehltüte, gluckerte der Wodka und
ein blondes Mädchen. "Da schnapp!" rief ein mehlbestäubter
Vladimir und schwenkte ein Saitenwürstchen. Das Mädchen sprang
- aus der Unterwäsche heraus - in Vladimirs Arme hinein, und der mit
seinem Fang schreiend durch die Wohnung. Zwei lange blonde Haare klebten
am Türstock fest und winkten. Das Mädchen sauste in hohem Bogen
wie aus einem Traum in ein sinkendes Bett. Der Traum ihr nach, sofort.
Ihr Schrei war so lang, wie das Ding das ihr reingestoßen wurde,
und aus einem Taxi auf der Straße schaute
ein dunkles Gesicht hinauf. vvv
Zeit hatte das Mädchen jetzt keine mehr - Vladimirs
Ansicht nach. Sie sollte sich nur schnell ihre Klamotten ankleben, und
fort mit der Puppe, dachte er und sagte es nicht. Viel besser war es, den
Kopf in ein intellektuelles Gewölk aus Zigarettenrauch zu stecken
und dann das Notebook aufzuklappen, was leider weder knarrte noch krächzte,
sondern lautlos wie verschwendete Zeit an ihm vorbei passierte. War sie
weg? Vladimir traute keinem seiner Blicke und schaute deshalb auch nicht.
Dafür streckte er die Ohren in die wütende Luft. War da was?
Ein Türknall? Schon. Jetzt aber
los, mit der Zunge den Wodka vom Tisch wischen, aber dann bitte nicht über
Tabakkrümel klagen, die tagelang im Hals kleben bleiben, den Rest
der Schweinerei in die Tischschublade stopfen und vor allem jetzt gleich
den festgebackenen Traum aus dem Bett kratzen. Veronika wird sicher gleich
einen ganzen Sturm läuten.